Geschichte am Copp


„Zuerst müssen wir bemerken, dass die Welt kugelförmig ist, teils weil diese Form, als die vollendete, keiner Fuge bedürftige Ganzheit, die vollkommenste von allen ist, teils weil sie die geräumigste Form bildet, welche am meisten dazu geeignet ist, Alles zu enthalten und zu bewahren.“

(Quelle: Kopernikus: Über die Kreisbewegungen der Himmelskörper
Vgl. www.welt.de/kultur/article152954236/Warum-Kopernikus-wirklich-auf-den-Index-kam.html)

Nikolaus Kopernikus gilt für uns heute als Vordenker und als erster, der das heliozentrische Weltbild, bei dem sich die Erde um die Sonne dreht und nicht andersherum, vertrat. Er lebte als Teil einer deutschsprachigen Gemeinde in Polen, was damals noch unter preußischem Einflussbereich stand, sowie in Itallien (Bologna und Rom). War Nikolaus Kopernikus also schon ein echter Europäer?

So ist Kopernikus nicht nur als Freidenker Vorbild und Namensgeber für unsere Schule, sondern weil er die Welt auch als Teil von etwas Großem verstand. Prägend ist er daher auch für unseren Geschichtsunterricht und das Geschichtsbild an unserer Schule. Basierend auf den Erfahrungen aus der eigenen (deutschen) Geschichte sollen die Schülerinnen und Schüler begreifen, dass auch wir in Deutschland Teil einer großen Gemeinschaft, nämlich der Europäischen Union, sind und somit maßgeblich unserer Verantwortung für ein friedliches und tolerantes Miteinander und für eine Völkerverständigung gerecht werden können. 

Der Geschichtsunterricht beginnt ab Klasse 6 und ist bis Klasse 9 chronologisch aufgebaut.

Themen in Klasse 6 sind zum einen die Frühgeschichte des Menschen sowie frühe Hochkulturen und die Antike als auch die Epoche des Mittelalters.

Ab Klasse 7 beginnen wir mit der frühen Neuzeit, wobei Themen wie Renaissance, Reformation, Absolutismus und französische Revolution behandelt werden. 

Es folgen Themen wie das 19.Jahrhundert und daran anschließend der Erste Weltkrieg, die Weimarer Republik und der Nationalsozialismus/ Zweiter Weltkrieg. Hierzu finden u.a. Exkursionen in die KZ-Gedenkstätte Neuengamme statt. Darüber hinaus wird am 27.Januar (Tag der Befreiung des Vernichtungslagers Ausschwitz durch die Rote Armee) mit den Schülerinnen und Schülern ein Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus gestaltet. 

In Klasse 9 liegt ein Schwerpunkt auf der Geschichte nach 1945. Hier geht es vor allem um die Welt zwischen Konfrontation und Kooperation und um die Geschichte zweier deutscher Staaten und ihrer Rolle in Europa. 

Insgesamt geht es allerdings nicht nur um die Vermittlung von Inhalten, sondern auch um die Vermittlung von Kernkompetenzen. Ziel soll es hierbei sein, in der Auseinandersetzung mit historischen Inhalten zu eigenen Urteilen zu gelangen und diese ggf. im Austausch mit anderen und mit Blick auf die Gegenwart zu reflektieren.

vgl. Fachanforderungen Geschichte für die Sekundarstufen I und II
lehrplan.lernnetz.de/index.php

 

Die eigene Urteilsbildung steht vor allem auch im Oberstufen-Unterricht im Fokus. In der Sekundarstufe II werden zwar Inhalte aus der Mittelstufe wiederholt, allerdings werden die Themen nicht mehr chronologisch, sondern im Längsschnitt und anhand einer problemorientierten Fragestellung unterrichtet, z.B. „Begegnung von Kulturen – Konfrontation, Abgrenzung oder Integration?“. Der Blick in verschiedene historische Epochen soll den Schülerinnen und Schülern hierbei zu einer multiperspektivischen Sichtweise verhelfen.  

Didaktische Prinzipien, wie Problemorientierung, Multiperspektivität, Kontroversität, Pluralität und Interkulturalität, Wissenschaftsorientierung, Gegenwarts- und Zukunftsbedeutung sowie Handlungsorientierung stehen für die Geschichtskollegen und -kolleginnen dabei stets im Mittelpunkt ihrer Unterrichtsplanung. 

Hierbei spielen auch außerschulische Lernorte für uns eine wichtige Rolle. Ein besonderes Angebot unserer Fachschaft bildet das Kreisauprojekt, das im Jahre 2000 von S. Winkels ins Leben gerufen wurde. Diese Begegnung zwischen polnischen und deutschen Schülerinnen und Schülern (10. und 11. Klassen) in der europäischen Akademie Kryzowa/Kreisau im heutigen Polen ermöglicht den Teilnehmerinnen und Teilnehmern besondere Eindrücke polnisch-deutscher Geschichte wie z.B. in Wroclaw/Breslau, Kraków/Krakau.  Als Europa-Schule ist der interkulturelle Austausch für uns von besonderem Wert. 

Zu erwähnen ist auch die Berlinfahrt, die in der Einführungsphase der Oberstufe durchgeführt wird. Hierbei haben die TeilnehmerInnen die Möglichkeit vor Ort wichtige Gedenkstätten zu besuchen und eigenständig zum Thema „Erinnerungskultur – Lernen aus der Geschichte?“ zu arbeiten.