Latein am Copp
Salvete discipuli discipulaeque!
Seit der Jahrtausendwende feiert der Lateinunterricht an deutschen Schulen eine bemerkenswerte Renaissance. So lernt momentan beinahe jede_r dritte Schüler_in die Urmutter vieler Sprachen, die sich überall im Alltag wiederfindet, ob in deutschen oder fremdsprachlichen Worten wie „Computer“ (computare – zusammenrechnen), „election“ (engl.: Wahl / lat.: electio), in den Zaubersprüchen bei „Harry Potter“, bei bekannten Hollywood Stars wie Angelina Jolie, die sich „Quod me nutrit me destruit“ („Was mich nährt, zerstört mich“) tätowieren ließ oder wir lesen ein lateinisches Zitat von Heribert Bruchhagen über Matthias Sammer: Si tacuisses, philosophus mansisses („Wenn du geschwiegen hättest, wärst du ein Philosoph geblieben.“).
Rahmenbedingungen
Das Fach Latein kann am Copp in der 6. Klasse als zweite Fremdsprache gewählt werden. In der Oberstufe kann Latein bis zum Abitur weitergeführt und so das Große Latinum erworben werden. Dabei hängt die Größe der Lerngruppen von dem Wahlverhalten der Schüler_innen ab.
Kernziele des Lateinunterrichts sind neben der Vermittlung der Grundlagen der lateinischen Sprache auch der Erwerb der in den Fachanforderungen geforderten Kompetenzen. Dabei werden die grundlegende Struktur und ein Basiswortschatz während der Lehrbuchphase in der Orientierungs- und Mittelstufe erarbeitet. Diese erstreckt sich von Beginn der 6. Klasse bis in die 9. Klasse hinein. Während der 9. Klasse kann dann in der Regel schon mit der Lektüre von Originaltexten begonnen werden. Dabei werden zunächst sprachlich und inhaltlich einfache Texte gelesen, um den Übergang zu den komplexeren Schriften in der Oberstufe zu erleichtern. In der Oberstufe werden schließlich lateinische Autoren gelesen, die im Schwierigkeitsgrad auf den Kenntnissen der Mittelstufe aufbauen und sich an den Anforderungen und Korridorthemen des Abiturs orientieren.
Regelmäßige Vokabeltests und fünf Leistungsnachweise pro Schuljahr in der Orientierungs- und Mittelstufe sichern die erworbenen Kenntnisse. Die Texte der Lektürephase richten sich nach den Korridorthemen des Abiturs und den individuellen Bedürfnissen der jeweiligen Lerngruppen. Gelesen werden in der Regel Texte von Caesar, Cicero, Ovid, Plinius, Catull, Vergil oder Sallust.
In der 9. Klasse findet regelmäßig eine Lateinerfahrt nach Rom statt. Sie dient unter anderem der Veranschaulichung der Lebensweise und der Überlieferung des römischen Kulturkreises.
Didaktischer und methodischer Ansatz
Die Fachschaft Latein besteht zurzeit aus drei Kollegen. Sie pflegt einen kompetenzorientierten Lateinunterricht, in dem die Schüler_innen neben den sprachlichen auch methodische und soziale Fähigkeiten einüben können. Moderne Unterrichtsmethoden, wie beispielsweise kooperative Lernformen oder der Einsatz von Kompetenzrastern, sorgen dabei für Schülerorientierung und befördern die Eigeninitiative der Kinder. Ein zentrales Anliegen des Lateinunterrichts ist es, auf dem Weg durch die Orientierungs- und Mittelstufe sowohl die besonders leistungsstarken als auch die schwächeren Schüler_innen gleichermaßen zu fördern. Diesem Ziel dienen verschiedene Maßnahmen der Binnendifferenzierung oder individuellen Lernunterstützung. Entsprechend den Vorstellungen moderner Didaktik setzt auch das Fach Latein auf alternative Leistungsnachweise, die nicht nur die Motivation fördern, sondern auch Teambuilding-Prozesse verstärken und Präsentationssicherheit evozieren.
Vier Gründe für die Wahl von Latein - Qua de causa?
1. Latein als Sprachunterricht – höhere Sprach- und Lesekompetenz
2. Latein als Studienvoraussetzung
3. Latein als Kulturunterricht – Verbindung von Antike und Gegenwart
Informationen zum Latinum und zur Oberstufe
Fachanforderungen, Einheitliche Prüfungsanforderungen (EPA) und Themenkorridore