Latein als Sprachunterricht - höhere Sprach- und Lesekompetenz

Im Gegensatz zu den modernen Fremdsprachen geht es im Lateinunterricht nicht zuallererst um das Sprechen oder Schreiben der gelernten Fremdsprache, sondern darum, durch das genaue und kritische Übersetzen lateinischer Texte in die deutsche Sprache Kenntnisse über Regeln und den Aufbau des Deutschen zu erlangen. Viele Menschen, die in der Schule Latein gelernt haben, berichten, dass sie erst durch Latein die deutsche Grammatik verstanden haben.

Aber es geht im Lateinunterricht nicht nur um das Erlernen von Grammatik oder Vokabeln, sondern mit Latein als Reflexionssprache werden sowohl das Ausdrucksvermögen in der eigenen Muttersprache geschult als auch sinnvolle Grundkenntnisse für das Erlernen weiterer moderner Fremdsprachen geschaffen, denn Grammatik und Vokabular der romanischen Sprachen (mehr als 90% des Wortschatzes!), aber auch des Englischen (hier sind es noch mehr als 60%), basieren auf Latein.

Nicht zuletzt entwickeln die Schüler_innen im Lateinunterricht, der die Originaltexte römischer Autoren nicht nur übersetzen, sondern auch interpretieren, diskutieren und hinterfragen lässt, Fähigkeiten des konzentrierten Umgangs mit und des gezielten Verständnisses von Texten, die sowohl in der Schule wie auch in zahlreichen Berufen sehr wertvoll sein können.

Latein lernen heißt also…

  • Deutsch auf hohem Niveau zu lernen

  • die Grundsprache Europas als Fundament weiterer Sprachen beherrschen zu können

  • Textverständnis einzuüben